SCM Software: Die Basis für eine effiziente Produktion auf der ganzen Wertschöpfungskette

SCM Software

Unter Supply Chain Management wird der Aufbau und die Verwaltung integrierter Logistikketten verstanden. Dabei setzen moderne Lösungen aber nicht nur unternehmensintern an, sondern führen über die komplette Wertschöpfungskette hinweg. Von der Rohstoff- und Materialbeschaffung über die Fertigung im Unternehmen bis hin zum Endkunden wird die komplette Organisation betrachtet.

Ziel von SCM ist es immer, die Effizienz der Geschäftsprozesse zu erhöhen. Dies kann unter anderem durch einen durchgängigen Informationsfluss bewirkt werden. Eine SCM Software unterstützt Unternehmen bei der Effizienzgewinnung, indem im ersten Schritt zahlreiche Daten über eingehende Lieferungen, Fertigungsstatus und Liefertermine aufgezeichnet werden. Auf dieser Basis kann die Kommunikation zwischen den Prozessbeteiligten dann weitestgehend automatisiert werden.
 

 

Was ist Supply Chain Management (SCM)?

Der Begriff des Supply Chain Managements wurde erstmals im Jahr 1981 verwendet und seitdem stark weiterentwickelt. Zwar gibt es in der Wissenschaft keine einheitliche Definition, doch grundsätzlich bezieht sich SCM immer auf folgende Aspekte:

  • Netzwerk: SCM betrachtet Unternehmen nicht isoliert, sondern eine komplette Wertschöpfungskette. Vom Rohstoff-Erzeuger über den Verarbeiter der Rohstoffe und den eigentlichen Produzenten bis hin zum Endkunden wird die komplette Lieferkette global aufgefasst. Denn (indirekt) stehen alle Prozessbeteiligten in Abhängigkeiten zueinander.
  • Ziel: Ziel von SCM ist es, die Effizienz der Geschäftsprozesse zu steigern. Das ist wiederum (unter anderem) durch einen reibungslosen Informationsfluss möglich. Wissen beispielsweise Rohstoff-Verarbeiter genau, wann beim Produzenten entsprechende Vorprodukte benötigt werden, können diese Just-in-Time geliefert werden. So sparen alle Prozessbeteiligten Lagerkosten und senken die Kapitalbindung.
  • Koordination & Integration: Zwei der wichtigsten Stichwörter beim Supply Chain Management sind Koordination und Integration. Sie zielen dabei nicht auf die unternehmensinternen Prozesse, sondern die Schnittstellen zwischen Lieferanten, Produzenten und Endkunden ab. Die Beteiligten müssen gemeinsam ihre Aktivitäten koordinieren und unter Umständen neue Prozesse integrieren.
     
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Wozu dient eine SCM Software?

Schon auf den ersten Blick wird deutlich, dass sich SCM ohne moderne Softwarelösungen nicht abwickeln lässt. Zu groß ist der Kommunikationsbedarf zwischen den Prozessbeteiligten. Verwenden Unternehmen eine SCM Software, so weist diese zwei grundsätzliche Merkmale beziehungsweise Funktionen auf:

  1. Funktionsmerkmal
    Die Systeme bieten unterschiedliche Software-Funktionen, um die überbetriebliche Lieferkette zu modellieren und zu simulieren. Gleichzeitig können so Mengen, Termine und Kapazitäten innerhalb der Lieferkette nicht nur geplant, sondern auch optimiert werden. Zudem übernimmt die SCM Software die Aufgabe der Informationsverteilung zwischen allen Prozessbeteiligten, die weitestgehend automatisiert erfolgen kann. Beispielsweise werden Anfragen des Einkaufs des Produzenten automatisch an den Lieferanten weitergeleitet, woraufhin dessen Fertigungsabteilung bereits einen entsprechenden Auftrag vorliegen hat.
  2. Architekturmerkmal
    SCM-Systeme sind so konzipiert, dass sie offene Schnittstellen zu anderen Anwendungssystemen bieten. So können Daten aus ERP-, Materialwirtschafts- oder Warehouse-Management-Systemen zentral an einer Stelle zusammengeführt werden. Insbesondere vor dem Hintergrund der übergeordneten Lieferkette ist das ein wichtiger Aspekt. Denn die verschiedenen Unternehmen nutzen erfahrungsgemäß unterschiedliche Softwarelösungen, um interne Prozesse zu kontrollieren, zu steuern und zu optimieren.
     

Unterschiedliche Schwerpunkte bei den Software-Anbietern

Welche Aufgaben ein SCM-System im Detail übernimmt, ist auch immer von der spezifischen Software abhängig. So fokussieren sich einige Hersteller von Softwarelösungen besonders auf die Lieferanten und das Beschaffungsmanagement. Andere Anbieter haben sich auf den Warenkreislauf oder die Transportoptimierung spezialisiert. Teilweise wird mit branchenspezifischen Lösungen gearbeitet, teilweise gibt es branchenübergreifende Tools.

Eine weitere Gruppe von SCM-Systemen sind solche Softwarelösungen, die als Komplettpakete angeboten werden. Vom Beschaffungsmanagement über das Transportmanagement und die Sendungsverfolgung bis hin zur Auftragsabwicklung und dem Qualitätsmanagement sowie der Auswertung der Prozesse bieten diese Tools alle Funktionen.

Tipp: Möchten Unternehmen eine SCM Software einführen, sollte diese immer vor dem Hintergrund der Anforderungen ausgewählt werden. Arbeitet das Unternehmen als Lieferant für einen großen Endkunden? Wird das Unternehmen selbst von vielen oder nur von einem Lieferanten beliefert? Mit welchen Lösungen arbeiten die anderen Prozessbeteiligten? Auf Basis eines Anforderungskatalogs kann passgenau die für das Unternehmen effizienteste SCM-Lösung gewählt werden.
 

Warum ist effizientes SCM so wichtig?

Betrachten Unternehmen nicht mehr nur innerbetriebliche Strukturen, sondern die übergeordneten Lieferketten, bringt das vier wesentliche Vorteile mit sich:

  • Lieferfähigkeit: Durch die Transparenz und den durchgängigen Informationsfluss entlang der kompletten Lieferkette kann die Liefertreue deutlich gesteigert werden. Auch die Zahl der überflüssigen Bestellungen geht durch SCM-Software aus diesem Grund zurück.
  • Bullwhip-Effekt: In der Logistik ist der Bullwhip-Effekt berüchtigt. Er besagt, dass Angaben über Bestellungen und Lagerbestände zunehmend verzerrt werden, wenn sie denn über mehrere Ebenen der Lieferkette weitergereicht werden. Schon kleinere Verzerrungen sorgen schlussendlich für große Unstimmigkeiten, je weiter die Informationen die Lieferkette hinaufsteigen. Durch SCM-Software lässt sich dieser Effekt minimieren, schließlich fließen Informationen weitestgehend automatisiert durch die Lieferkette. Zudem können Prozessbeteiligte bei Abweichungen direkt in den Prozess eingreifen und Rückfragen stellen.
  • Auftragsabwicklung: Durch die Verbindung von Vertrieb und Beschaffung – mit allen Zwischenstufen bis hin zur Kundenlieferung – können Aufträge deutlich schneller abgewickelt werden. Denn sowohl der interne als auch der externe, manuelle Kommunikationsbedarf sinkt durch SCM.
  • Lagerbestände: Dank der engen Abstimmung mit Lieferanten und Kunden können die Lagerbestände im Unternehmen stark reduziert werden. Vorprodukte werden dank SCM direkt verbraucht, fertig gestellte Endprodukte umgehend an den Kunden verschickt. Dadurch sinken nicht nur die Lagerkosten, auch die Kapitalbindung nimmt erheblich ab.

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Lassen sich SCM und ERP miteinander verbinden?
 

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Bereits angeklungen ist, dass SCM Schnittstellen zu ERP-Lösungen bietet. In der Tat lassen sich beide Softwarelösungen ideal miteinander kombinieren. ERP setzt ebenfalls ganzheitlich an, fokussiert sich aber auf ein Unternehmen, wenn auch verschiedene Standorte einbezogen werden können. Dabei schafft die ERP-Lösung eine zentrale Datenbasis, in der beispielsweise Informationen über aktuelle Auftragseingänge, Lieferzeiten, Kapazitäten oder Planabweichungen zusammenlaufen.

Eben diese Datenbasis kann über SCM praktisch mit der kompletten Lieferkette synchronisiert werden. Ein Beispiel: Der Vertrieb meldet über das ERP-System, dass ein Endkunde ein Angebot angenommen hat. Automatisiert können sowohl Einkauf als auch Fertigung über die Details informiert werden. Über die SCM Software wird der Lieferant des Unternehmens direkt über den Bedarf (Menge, Qualität, Termine) benachrichtigt. Er kann die Produkte so Just-in-Time liefern, ohne dass die Vorprodukte das Lager des Produzenten blockieren würden.
 

Fazit: Effizientes SCM schafft klare Wettbewerbsvorteile

SCM setzt entlang der ganzen Wertschöpfungskette an und verbindet Lieferanten, Produzenten und Endkunden miteinander. Durch die modernen Softwarelösungen können alle Prozessbeteiligten ihre Lagerbestände reduzieren. Produzenten wickeln Aufträge deutlich schneller ab, was ihnen klare Wettbewerbsvorteile erbringen kann. Insbesondere wenn das übergreifende SCM mit dem unternehmensinternen ERP verbunden wird, schaffen Unternehmen eine enorm effiziente Kommunikations- und Datenbasis.