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PPS System: Grundlage für eine vernetzte Produktion

Die Produktionsplanung und -steuerung (PPS) befasst sich mit der Verwaltung aller Vorgänge, die im Rahmen der Produktion von Waren und Gütern anfallen. So wird beispielsweise geplant, wie viele Produkte in welchen Mengen überhaupt herzustellen sind. Hierauf aufbauend kann kalkuliert werden, welcher Bedarf an Vor- und Zwischenprodukten für die Produktion benötigt wird. Hinzu kommen Planung und Steuerung etwa von Lieferzeiten, Ablauf der Produktion und Kapazitätsplanung.

Kurzum: Ohne effiziente PPS können produzierende Unternehmen im Zeitalter von Industrie 4.0 weder gewünschte Qualitäten noch Mengen oder Liefertermine einhalten. Schließlich werden die Durchlaufzeiten im derzeitigen Wettbewerbsumfeld immer kürzer, der Preisdruck gleichzeitig höher. Unternehmen benötigen folglich auch ein unterstützendes PPS System, das Prozesse vereinfacht, standardisiert, automatisiert und letztlich die Grundlage für eine vernetzte Produktion bildet.
 

Was ist PPS?

Rein wissenschaftlich betrachtet zählt PPS zum Teilgebiet der Produktionswirtschaft. In der Praxis ist die Bedeutung dieser Disziplin enorm hoch, denn im Rahmen der PPS werden vielfältige Aufgaben übernommen:

  • operative, zeitliche und mengenmäßige Planung aller Prozesse, die bei der Produktion notwendig sind
  • diese Prozesse werden aktiv gesteuert und kontrolliert
  • bei Bedarf befasst sich PPS auch mit der räumlichen Planung, Steuerung und Kontrolle der Produktion

So sorgt PPS für einen reibungslosen und wirtschaftlich effizienten Produktionsprozess. Damit das in der Praxis gewährleistet ist, müssen beispielsweise Primär- und Sekundärbedarf von Waren und Produkten geplant werden. Auch Kapazitäten, Losgrößen und einzelne Fertigungsaufträge gilt es, im Rahmen der PPS zu planen und zu verteilen.

Zudem gewinnt in diesem Zusammenhang auch die Feinplanung an Bedeutung. Sie setzt das um, was in der „groben“ PPS als mittelfristiges Ziel definiert wird. So werden etwa konkrete Belegungs- oder Schichtpläne erstellt. Dabei muss die Feinplanung immer in Echtzeit auf Verzögerungen oder Veränderungen bei Aufträgen reagieren können.
 

PPS-System


Wie funktioniert ein PPS System?

Kürzere Durchlaufzeiten, steigender Preisdruck, komplexes Variantenmanagement – der globale Wettbewerb, Digitalisierung und der Megatrend Industrie 4.0 stellen auch den Mittelstand vor die Herausforderung, Produktionsprozesse stetig zu optimieren. Es genügt nicht mehr, die PPS nach Schema F abzuwickeln. Sie muss auf Basis einer modernen PPS- beziehungsweise ERP-Software abgewickelt werden. Dadurch lassen sich Prozesse automatisieren und Fehleranfälligkeiten senken:

  • Daten: Informationen bilden die Grundlage für ein solches PPS-System. Abteilungsübergreifend wird die Produktion etwa mit dem Vertrieb und dem Einkauf verbunden, um für entsprechende Schnittstellen zu sorgen. Zudem können standardisierte Prozesse definiert werden, um binnen kürzester Zeit Anweisungen zu erteilen.
  • Auftragsmanagement: Im System geht ein Auftrag für die Fertigung bei dem Produktionsleiter ein. Jetzt werden automatisiert Fertigungsvorschläge generiert und nach Überprüfung in direkte Betriebsaufträge umgewandelt. Gibt der Manager den Auftrag frei, werden Arbeitsscheine, Laufkarten, Entnahmelisten und Verfügbarkeitsprüfungen automatisiert erstellt.
  • Auslastung: Die derzeitige Kapazitätsauslastung kann im System angezeigt werden. Sie bietet – dank der gemeinsamen, ganzheitlichen Datenbasis – einen vollständigen Überblick über die Maschinenbelegung, Engpässe und mögliche Rückschritte. Werden Verschiebungen von Arbeitsschritten vorgenommen, kann in Echtzeit angezeigt werden, welche Auswirkungen dies auf die Disposition hat. So lassen sich Konflikte frühzeitig erkennen und es kann entsprechend agiert werden.

Ein PPS System basiert also auf einer gemeinsamen Datengrundlage und einem zentralen Steuerungssystem. Dieses kann im Rahmen eines ERP Systems sogar so weit ausgebaut werden, dass auch andere Standorte und Projektteams eingebunden werden können.
 

Welche Vorteile bietet PPS-Software?

Die Vorteile moderner PPS-Software sind: Qualität, Kosten und Effizienz können kontinuierlich erhöht werden. Was heißt das im Detail?

Mit einem PPS- beziehungsweise ERP-System schaffen Unternehmen eine zentrale Datenbasis im Unternehmen und vernetzen die Produktion mit anderen Abteilungen. So kann Kommunikationsproblemen schon im Ansatz vorgebeugt werden. Jede Abteilung hat Zugriff auf diese Datenbasis, es gibt keine Insellösungen mehr, sondern ein einheitliches und effizientes System für alle Beteiligten. In der Praxis hat sich gezeigt, dass Fertigungsunternehmen mit IT-Lösungen für die Produktionsplanung und Produktionssteuerung einen klaren Wettbewerbsvorteil haben. Sie können so Fertigungskosten senken, die Nettogewinnspanne erhöhen und stehen in der Liefertermintreue um bis zu zehn Prozent besser da.

So gehen Produktions- und Absatzplanung im System praktisch Hand in Hand. Es wird in enger Abstimmung festgelegt, zu welchen Terminen Endprodukte fertiggestellt werden. Auf Basis dieses Plans kann direkt eine Kapazitätsplanung erfolgen sowie Informationen für den Einkauf generiert werden. Dadurch kommen Unternehmen der Just-in-Time-Lieferung einen großen Schritt näher und reduzieren die Kapitalbindung und die Lagerkosten.

Zudem können Lieferanten und Fremdfertiger eng in das eigene PPS System beziehungsweise das ERP System eingebunden werden. Dadurch lassen sich Stehzeiten von Maschinen vermeiden und Aufträge effizient abwickeln. So führt das PPS System Daten von Aufträgen, Lager und Personal optimal zusammen.

Auf Basis der Betriebsdatenerfassung, von Personaldaten, Auftragsdaten und Maschinendaten kann so eine Kalkulation der Durchlaufzeit erfolgen, die sehr genau ist. Zudem automatisiert das PPS System das komplette Fertigungsmanagement vom Ausdruck der Laufkarten über die Materialentnahmescheine bis hin zur Rückmeldung von Auftragszeiten.

Als letzter entscheidender Vorteil von PPS Software kann die effiziente Dokumentation und Verwaltung der Produktdaten und Produktänderungen aufgeführt werden. Moderne Softwarelösungen ermöglichen es, den kompletten Lebenszyklus des Produkts in die PPS zu integrieren. Dadurch kann die Wirtschaftlichkeit der Produktentwicklung deutlich verbessert werden, weil Konstruktionsdaten zentral verwaltet werden. Zudem können Unternehmen die Kontrolle über alle Prozesse im Produktlebenszyklus optimieren.

 

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PPS System und ERP Software

PPS System

In modernen ERP Systemen bildet die PPS oftmals das Herzstück. Zusätzlich zur PPS können – und sollten – Unternehmen weitere Funktionen wie etwa die Materialwirtschaft, die Finanzbuchhaltung oder den Einkauf in das ERP System integrieren. So wird PPS nicht mehr isoliert betrachtet, sondern im Zusammenhang mit dem ganzen Unternehmen. Denn auch andere Abteilungen wie etwa Einkauf und Vertrieb besitzen wichtige Schnittstellen zur Produktion.

Durch diese ganzheitlich ansetzende ERP-Software lassen sich die Produktionsprozesse noch weiter optimieren. Bereits in den obigen Abschnitten wurde etwa kurz angerissen, dass automatisiert auf Basis der Fertigungsplanung Informationen an den Einkauf weitergeleitet werden können. So können die Mitarbeiter direkt agieren und die gewünschten Lieferungen in Auftrag geben.
 

Lohnen sich Investitionen in ein PPS System für den Mittelstand?

Ohne moderne PPS, beziehungsweise ohne ERP System, kommen nur noch die wenigsten Mittelständler aus. Schließlich bieten die modernen Softwarelösungen enorme Effizienzvorteile, die die Investitions- und Betriebskosten der Software schon nach vergleichsweise kurzer Zeit amortisieren. Zumal es ohne die Unterstützung ohnehin kaum mehr möglich ist, den Kundenanforderungen an kurze Lieferzeiten und Variantenreichtum gerecht zu werden.

Fazit: PPS System als zentraler Bestandteil von ERP Software

Die Produktionsplanung und Produktionssteuerung umfasst praktisch alle Aufgaben, die im Rahmen der Produktion anfallen. Heute setzen fast alle mittelständischen Unternehmen auf moderne Softwarelösungen, um PPS effizient gestalten zu können.
Wird das System zusätzlich in eine ERP Softwarelösung eingebunden, lassen sich diese Effizienzvorteile weiter steigern. Schließlich können Unternehmen wichtige Informationen wie etwa benötigte Einkaufsmengen oder geplante Liefertermine von der Fertigung direkt an Einkauf, Vertrieb und andere Abteilungen übermitteln. Zudem kann dank der zentralen Datenbasis auch standortübergreifend auf diese Informationen zugegriffen werden.

 

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