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Wie kann ERP-Software bei der Produktionsoptimierung helfen?

Für Unternehmen wird es immer wichtiger, die Kosten-Ertrags-Struktur zu verbessern, um profitabel zu bleiben. In Fertigungsunternehmen ist ein großer Teil des Kapitals in Anlagen und Lagern gebunden. Die optimale Gestaltung von Fertigungsprozessen ist ein Schlüssel, um maximale Rendite aus diesem Kapital zu ziehen.

Dank IoT und Digitalisierung der Geschäftsprozesse verfügen ERP-Systeme heute über alle notwendigen Informationen um nachhaltige Produktionsoptimierung zu garantieren. Zusätzlich kann eine ERP-Software auch die verlängerte Werkbank einbeziehen, Lieferketten über Schnittstellen anbinden und sogar das Qualitätsmanagement integrieren.

Dieser Artikel beleuchtet, wie ERP-Software Ihnen hilft, mehr aus Ihrer Fertigung herauszuholen. 

 

Ziele der Produktionsoptimierung

Welche Zielvorstellung verbinden Sie mit einer Fertigungsoptimierung? Im Allgemeinen geht es darum, dass die Fertigungsabläufe wirtschaftlicher, besser koordiniert und qualitativ hochwertiger ablaufen können. Bei allen drei Aspekten kann eine ERP-Software Sie maßgeblich unterstützen.

Effiziente Produktionsplanung für jeden Fertigungstyp

Fertigungsunternehmen benötigen eine effiziente Produktionsplanung, die sich schnell an wechselnde Sortimente und Kundenanforderungen anpassen lässt. Dabei spielt es eine große Rolle, welcher Fertigungstyp in Ihrem Unternehmen vorherrscht. Denn verschiedene Fertigungstypen stellen Unternehmen vor unterschiedliche Herausforderungen.

Produktionsoptimierung bei Kleinserien

Bei kleinen Losgrößen oder Einzelfertigung laufen Konstruktion, Einkauf und Fertigung oft parallel. Häufig wird auch unter hohem Zeitdruck produziert. Die Prozesse laufen noch stärker vernetzt als in der Großserienfertigung, und die Logistik und Materialwirtschaft muss sehr flexibel sein, um die richtigen Rohstoffe und Teile zur richtigen Zeit vorzuhalten. 

Beim Auftragseingang liefert die ERP-Softwaresofort einen Überblick über Lagerbestand und Fertigungskapazitäten. Schnell wissen Sie, was zu welchem Zeitpunkt beschafft werden muss und wann welche Anlagen frei sind, um den Auftrag zu erledigen. Anhand der Auftragsdaten erstellt das in die ERP-Software integrierte Produktionsplanungssystem (PPS) auf Knopfdruck eine Grobplanung. 

Da sich durch Eilaufträge, Lieferverzögerungen oder andere Störfaktoren immer etwas ändern kann, reagiert ein fortgeschrittenes ERP-System zusätzlich auf Ereignisse im Produktionsablauf. Das ermöglicht Ihnen eine Feinplanung und eventuell auch eine Anpassung der Fertigungsreihenfolge.

Produktionsoptimierung bei Variantenfertigung

Unternehmen, die für Kunden individuelle Serien oder Varianten herstellen, kämpfen oft mit hohen Rüstzeiten und -kosten. Diese lassen sich ebenfalls durch ERP-Softwarebesser in den Griff bekommen. Durch Simulationen können Sie verschiedene Szenarien durchspielen. Sie optimieren beispielsweise Ihr Variantenmanagement, indem Sie feststellen, welche Fertigungsreihenfolge die kürzesten Rüstzeiten bedingt.

Produktionsoptimierung bei Serienfertigung

Wenn Sie Großserien fertigen, profitieren Sie in besonderem Maße von der Standardisierung und Automatisierung von Prozessen, die in einer ERP-Softwareabgebildet werden können. Da Sie größere Mengen Material beschaffen, verschafft Ihnen die Software überdies einen schnellen Überblick über Lieferantenpreise und ermöglicht dadurch eine kostengünstige Beschaffung.

Rohstoffe, Fertig- und Halbfertigerzeugnisse müssen auch gelagert werden. Die Warenwirtschaft und Lagerlogistik sind im ERP-System mit der Fertigung vernetzt und können bedarfsgerecht gesteuert werden. Das verhilft Ihnen letztlich auch zu einer passgenauen Lagerhaltung, die wenig Kapital bindet und die Liquidität und Profitabilität des Unternehmens steigert.

Koordination zur Fertigungsoptimierung

In einem Fertigungsbetrieb mit vielen komplexen Arbeitsschritten, mit manuellen und automatisierten Prozessen und mit einer großen Zahl von Rollen und Zuständigkeiten macht ein unternehmensweites ERP-System die Koordination all dieser Variablen sehr viel einfacher. Die ERP-Softwarekann die Anpassungen durch die Automatisierungsprozesse schneller vornehmen als es manuell möglich wäre.

Dabei wird die Fertigung in den Hauptprozess des Unternehmens eingebettet. Wie bereits kurz angesprochen, kann die ERP-Softwarebereits beim Auftragseingang die erforderlichen Prozesse im Einkauf, in der Materialwirtschaft, in der Personalplanung und im Anlagenbetrieb aufeinander abstimmen. Ändern Sie einen Parameter, zieht die Software die anderen betroffenen Parameter nach. Engpässe und Risiken lassen sich dadurch im Vorfeld aufdecken.

Auf dem Weg zur Smart Factory

Bei der Fertigungsoptimierungim engeren Sinn kommen Triggerbedingungen zum Einsatz. Diese lösen nach Abschluss eines Schrittes die anstehenden Folgeaktivitäten und Benachrichtigungen der zuständigen Personen aus. 

Produktionsfortschritte werden im ERP-System dokumentiert und weitergemeldet. Ebenso kann die digitalisierte Fertigung auch Störungen diagnostizieren und den entsprechenden Fehlerbehebungsprozess anstoßen.

Beispiel: Sie haben eine Anlage, die Bauteile lackiert. Die Maschine registriert durch ihre Sensoren die Ankunft eines Teils und lackiert es. Danach meldet sie den Status „fertig“ – das Signal für die nächste Station im Prozess. 

Sinkt der Lack-Vorrat der Maschine unter einen bestimmten Schwellenwert, bestellt sie selbsttätig Nachschub. So kann kein Stillstand eintreten, weil plötzlich der Lack ausgeht.

Hohe Fertigungsqualität

Die Fertigungssteuerung und -überwachung durch ERP-Software hilft Ihnen, hohe Qualitätsstandards einzuhalten. Konsistente Prozesse sorgen für gleichbleibend hochwertige Arbeitsergebnisse. Der Ausschuss wird minimiert – und damit auch ein bedeutender Kostenfaktor.

Die laufende Überwachung kritischer Parameter ermöglicht einen permanenten Abgleich von Soll-Ist-Werten und die dynamische Einleitung von Gegenmaßnahmen bei Abweichungen, die ein bestimmtes Maß übersteigen. Durch vorausschauende Wartung und Fehlerbehebung werden unerwartete Störungen vermieden. Das alles trägt zu einer besseren Lieferfähigkeit und Termintreue bei. 

Kennzahlen für Produktion

If you can’t measure it, you can’t manage it. 

Profitable Unternehmen definieren KPIs für die Produktion, um ihre Stärken und Schwächen zu analysieren. Nur wer Produktions-KPIsmisst, kann feststellen, ob sich in der Fertigung etwas verbessert oder verschlechtert. KPIs geben Auskunft darüber, wo Sie Optimierungsbedarf haben.

ERP-Softwareliefert eine unternehmensweit einheitliche, verlässliche Datenbasis. Auf dieser Grundlage können Sie Ihre wichtigsten Kennziffern für die Fertigungssteuerung definieren, analysieren und berichten.

Jedes Unternehmen hat seine individuellen Fragestellungen und Herausforderungen. Hier ist daher nur ein kurzer Überblick über die wichtigsten KPIs in der Produktion.

  • Kennziffern für die Produktivität ermitteln das Verhältnis zwischen der produzierten Menge (Ist) und dem Produktionsziel (Soll). Das Ziel sollte möglichst bei 100 Prozent liegen. Um dieses Ziel richtig quantifizieren zu können, sollten Sie Ihren tatsächlichen Durchsatz ermitteln. Im Klartext: Finden Sie heraus, wie viel Sie tatsächlich produzieren können.
  • Die Ausschussquote sollte so niedrig wie möglich sein. 
  • Die Durchlaufzeit setzt sich zusammen aus Rüstzeit, Bearbeitungszeit, Transportzeit, Prüfzeit und Liegezeit. ERP-Systeme werden häufig mit dem Ziel eingesetzt, die Durchlaufzeiten zu verringern – aber nicht ausschließlich. Denn zu viel Schnelligkeit kann auch schaden. Das Ziel sollte sein, nicht nur schnell, sondern auch wirtschaftlich und zuverlässig zu produzieren. 

Andere wichtige sind Kapazitätsauslastung, Stillstandszeit, Retourenquote und Liefertermintreue. Mithilfe einer fortgeschrittenen ERP-Software können Sie die KPIs regelmäßig überprüfen, adjustieren und bewerten. 

 

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