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PLM Software: Für eine zentrale Produktdaten-Basis im Unternehmen sorgen

Das Thema Product Lifecycle Management (PLM) war früher vor allem für den Maschinenbau oder Einzelfertiger relevant. Heute gewinnt es für immer mehr produzierende Unternehmen an Bedeutung. Denn aus Gründen der Effizienzsteigerung und des zunehmenden Kostendrucks sind die Produzenten immer stärker in die Entwicklungsprozesse ihrer Kunden eingebunden.
Insofern betrachten die meisten Unternehmen die Wertschöpfungskette heute durchgängig – von der Produktentwicklung bis hin zum optimalen Fertigungsverfahren. Um hier Potentiale bestmöglich und zuverlässig aufzudecken, bedarf es einer entsprechenden PLM-Software-Lösung. Gepaart mit einem ERP-System ergibt sich eine enorm breite, teils automatisierte Datenbasis und -verarbeitung, die Unternehmen dabei hilft, auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben.

 

 

Was ist Product Lifecycle Management?

Schon immer wurden Produkte entwickelt, produziert und anschließend verkauft. Doch die Anforderungen an eben diese Produkte ändern sich ständig. In Zeiten von Smart Factory, Digitalisierung und Co. nehmen diese Änderungen noch mehr an Geschwindigkeit zu. Insbesondere bei komplexen Erzeugnissen, die aus zahlreichen Bauteilen bestehen, können Unternehmen schnell den Überblick verlieren. Zumal von den Entwicklungen nicht nur Ingenieure betroffen sind, sondern auch:

  • Produktion
  • Vertrieb
  • Service- und Ersatzteilbereich

Aufgabe des PLM ist es im ersten Schritt, diese Änderungen überhaupt zu dokumentieren und zu verwalten. So soll ein „Wildwuchs“ vermieden werden, bei dem hinterher kein Prozessbeteiligter mehr einen genauen Überblick hat. Dieser Bedarf an Transparenz und Effizienz hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen, denn die Produktionsinnovationen müssen in immer kürzeren Abständen realisiert werden.
 

PLM Software


PLM schafft beziehungsweise soll eine gemeinsame Datenbasis für alle Abteilungen schaffen. Auf dieser Grundlage können dann wiederum Funktionen bereitgestellt werden, die es ermöglichen, den kompletten Lebenszyklus eines Produkts zu begleiten. Dieser lässt sich grob in drei Phasen einteilen:

  • Beginning of Life (BOL): Die Phase beinhaltet die Entwicklung neuer Produkte und Designprozesse.
  • Middle of Life (MOL): In der Lebensmitte umfasst PLM insbesondere die Zusammenarbeit mit den Lieferanten. Aber auch das Produktionsmanagement und das Garantiemanagement gehören hierzu.
  • End of Life (EOL): Neigt sich der Lebenszyklus dem Ende entgegen, so müssen Strategien für die Entsorgung, Einstellung oder das Recycling von Produkten entwickelt werden.
     

Welche Vorteile bietet PLM?

Wenn Unternehmen ein effizientes PLM-System etablieren, dann schaffen sie einen unternehmensweiten und vor allem transparenten Zugang zu den Produktdaten. Statt einzelne Produktschritte am realen Produkt vorzunehmen, können Anwender diese so am virtuellen Produkt testen. Dazu gehören etwa Festigkeitsberechnungen, Zusammenbauuntersuchungen und Fertigungsabläufe. Diese virtuellen Analysen sind deutlich zeitsparender und effizienter als reale Tests.

Dadurch können Fehler und Probleme zudem frühzeitig erkannt und anschließend auch behoben werden. Weil alle am Prozess beteiligten Mitarbeiter durch die zentrale Datenbasis miteinander verzahnt werden, wird gleichzeitig der Informationsaustausch gefördert. Das bedingt wiederum, dass Probleme umgangen werden, die sonst durch Unkenntnis entstehen würden.
 

Gibt es Software für PLM?

Es gibt nicht nur Software für PLM, sie ist sogar unumgänglich, um eine unternehmensweite und zentrale Datenbasis zu schaffen. Konkret unterstützen solche Tools beim gesamten Datenmanagement von Stammdaten, Stücklisten und Zeichnungen in den Entwicklungsabteilungen. Zu den Features gehören beispielsweise:

  • Verwaltung von Zeichnungs- und CAD-Modellen
  • automatische Generierung von CAD-Unterlagen im PDF/A-Format
  • automatische Erstellung von Verwendungsnachweisen und Stücklisten, direkt aus den CAD-Modellen
  • Bewältigung auch bei wachsenden Stücklisten
  • Freigabe- und Workflowmanagement
  • Compliance Management
  • Teileklassifikation durch Sachmerkmalleisten
  • Versionsverwaltung und Änderungsdienste
  • Integration ganzer E-Mail-Systeme
  • Verwaltung der Daten und Dokumente, auch wenn es mehrere Standorte gibt
  • technisches Dokumentenmanagement
  • Pflege von Maschinenakten

 

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Wie werden PLM und ERP miteinander verbunden?

Product Lifecycle Stages



Im PLM-System werden zahlreiche Daten zu den Produkten gespeichert. Diese Datenbank lässt sich anschließend mit dem ERP-System verbinden. Ziel ist es dabei, einen Abgleich dieser Informationen zu schaffen. Der Vorteil: Alle Abteilungen und Prozessbeteiligte haben jederzeit Zugriff auf korrekte, einwandfreie Daten. Durch die Verbindung der beiden Software-Lösungen ist es möglich, den Daten- und Dokumentenabgleich vollständig automatisiert zu vollziehen:


 

  • Artikelstammdaten etwa von Konstruktionsteilen werden bei Neuanlage und Änderung von der PLM-Software direkt an das ERP-System gesendet.
  • Auch bei Stücklisten erfolgt eine automatisierte Übertragung an das System, sodass diese direkt unternehmensweit verfügbar sind.
  • Zeichnungen lassen sich im PDF-Format am ERP-Arbeitsplatz anzeigen.
  • Normteile aus dem ERP-System können wiederum direkt an die PLM-Software versendet werden.
     

Durch die Kombination beider Lösungen kann die Fehleranfälligkeit bei der Datenübertragung deutlich gesenkt werden. Zudem steigern Unternehmen die Effizienz, weil die Geschwindigkeit in der Kommunikation beziehungsweise beim Informationsaustausch stark erhöht wird.
 

PLM und PDM: Wo ist der Unterschied?

PDM steht für Produktdaten-Management und kann als Teildisziplin von PLM gesehen werden. Konkret befasst sich PDM mit der reinen Speicherung und Verwaltung der Produktdaten. Hingegen setzt PLM deutlich breiter an und deckt einen größeren Bereich der Geschäftsprozesse ab. Hierzu gehört es beispielsweise, die Anforderungen an ein Produkt zu verwalten und auch die Fertigungsprozesse an sich zu untersuchen.
 

Fazit: Mit PLM der Datenflut Herr werden

Im aktuellen Marktumfeld ist es erforderlich, Produktinnovationen in immer kürzer werdenden Abständen durchzuführen. Hiervon ist aber längst nicht mehr nur die Ingenieursabteilung betroffen, sondern auch der Vertrieb, die Produktion und der Service. Um den Überblick über alle Variationen zu behalten, muss ein strukturiertes, softwareunterstütztes PLM eingeführt werden. Es sorgt dafür, dass alle Abteilungen stets auf der gleichen Datenbasis arbeiten und beugt so möglichen Fehlern vor. Zudem können Informationen aus dem ERP-System direkt mit den Stammdaten der Produkte abgeglichen werden.

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