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Auswertung der Digitalisierungstests im Rahmen der Digital-or-Dead-Kampagne

Abas legt die Ergebnisse der Digitalisierungstests vor, an denen sich 266 mittelständische Unternehmen aus Deutschland beteiligten: Oft bleiben die Chancen der digitalen Transformation ungenutzt und damit auch potenzielle Wettbewerbsvorteile. 

Karlsruhe, Abas Software GmbH – Im Rahmen seiner Digital-or-Dead-Kampagne nahmen seit Beginn des Jahres 266 mittelständische Unternehmen aus Deutschland am Digitalisierungstest teil, den der Software-Hersteller Abas gemeinsam mit der Technischen Hochschule Mittelhessen entwickelte. Führungskräfte aus Unternehmen haben seit Februar die Möglichkeit, den digitalen Reifegrad ihrer Unternehmen zu ermitteln und erhalten nach Auswertung der 22 gestellten Fragen Handlungsempfehlungen sowie Branchenvergleiche. Der Test konzentriert sich dabei weniger auf den Innovationsgrad oder eine extreme Automatisierung, sondern betrachtet viel mehr, in wie weit die zentralen Geschäftsprozesse des Unternehmens mithilfe etablierter digitaler Technologien ablaufen. Die Antworten der ersten 266 Unternehmen zeigen, wie es um den Digitalisierungsgrad des deutschen Mittelstands bestellt ist. 

Deutlich erkennbar ist, dass mittelständische Unternehmen die Möglichkeiten zur digitalen Optimierung kaum nutzen: Dies zeigt sich beispielsweise bei der Überwachung von Anlagen und Maschinen und in welchem Umfang KI für die vorausschauende Wartung zum Einsatz kommt. Ähnlich verhält es sich mit der Verwendung von Audio-Vision-Tools, z. B. von Pick-by-Light-Systemen sowie der Erfassung von Warenausgängen durch RFID. Der durchschnittliche Reifegrad liegt in den drei Bereichen lediglich zwischen 1,13 und 1,26. Die Werte sind dabei wie folgt zu verstehen: Die genannte Technologie wird in keinem Maße eingesetzt (1,0), in geringem Maße (2,0), in erheblichem Maße (3,0) oder weitestgehend durchgängig (4,0). Vor diesem Hintergrund liefert das Ergebnis einen deutlichen Hinweis darauf, dass die Vorzüge der Digitalisierung im Bereich der Ausgangslogistik sowie der Überwachung von Maschinen und Anlagen noch nicht realisiert werden. Wertvolles Potenzial bei der Unterstützung der Mitarbeiter im Warenausgang, das zu kürzeren Lieferzeiten, einer höheren Effizienz und schließlich einer gesteigerten Kundenzufriedenheit führen kann, bleibt demnach oftmals ungenutzt, obwohl es relativ einfach umzusetzen ist. 

 

Digitalisierungsgrad nach Unternehmensbereich

Etwas fortschrittlicher organisiert zeigen sich die befragten Unternehmen im Bereich der Beschaffung. In einer Vielzahl der Betriebe wird der Bedarf in der Beschaffung vom ERP-System ermittelt und entsprechende Bedarfsvorschläge des ERP-Systems vom Disponenten oder Einkäufer geprüft. Hier liegt der Wert bei 2,74 bzw. 2,65. Lieferengpässe werden so effektiv umgangen. Spitzenreiter ist jedoch die Übertragung der Ausgangsrechnungen über das Internet – mit 2,84 der höchste ermittelte Wert des Digitalisierungstests und demnach in vielen Betrieben zumindest in erheblichem Maße umgesetzt. Beim Transfer der Ausgangsrechnungen per EDI bedeutet ein Reifegrad von 1,68 hingegen eine nahezu nicht nachweisbare Nutzung und auch das Einlesen von Eingangsrechnungen via Smart Transfer oder EDI erhält im Digitalisierungstest einen Zustimmungswert von 1,68 und ist damit noch immer keine etablierte Praxis mittelständischer Betriebe. 

 

Einzelresultate nach Digitalisierungsgrad

Insgesamt stellen sich die Bereiche der Beschaffung, der Eingangslogistik sowie Marketing und Vertrieb als führend in der Befragung zur Digitalisierung heraus. Die Ausgangslogistik, die Überwachung von Maschinen sowie Anlagen und insbesondere der Kundendienst hingegen, werden der Erhebung nach bei der digitalen Transformation vernachlässigt, obwohl sie entsprechend optimiert dazu führen können, den Mitbewerbern den entscheidenden Schritt voraus zu sein. 

22 Fragen aus den Bereichen Beschaffung, Überwachung von Maschinen und Anlagen, Produktentwicklung, Eingangslogistik, Produktion, Marketing und Vertrieb, Ausgangslogistik sowie Kundendienst beantworten die 266 Unternehmen im Zuge der Digital-or-Dead-Aufklärungskampagne von Abas. Dabei nutzen vermehrt kleine und mittelständische Betriebe die Möglichkeiten des Digitalisierungstests, lediglich 15 % der teilnehmenden Unternehmen geben eine Größe von mehr als 500 Mitarbeitern an. Insbesondere aus den Branchen der Metallindustrie, Maschinen- und Anlagenbau sowie dem Handel nehmen Firmen die Untersuchung zum digitalen Reifegrad in Anspruch. 

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