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Chief Digital Officer vs. Chief Data Officer - was unterscheidet sie?

Im Zuge der Digitalisierung der Arbeitswelt entstanden in den letzten Jahren auch neue Leitungsfunktionen in Unternehmen. Zwei dieser Funktionen sind Chief Digital Officer und Chief Data Officer. Teilweise besteht Unsicherheit über den Aufgabenzuschnitt dieser Positionen.

Wie sind die Verantwortlichkeiten verteilt? Und welche Rolle spielen beide Führungsaufgaben für die Digitalisierung im Unternehmen und für die Zukunft eines Unternehmens? Diese Fragen werden im Folgenden beantwortet.

 

 

 

Aufgaben des Chief Digital Officer

Der Chief Digital Officer ist der Digitalisierungslotse für das gesamte Unternehmen.

  • Er leitet und steuert den digitalen Wandel des Unternehmens.
  • Er entwickelt die Vision und Strategie für den digitalen Wandel im Unternehmen.
  • Er findet und fördert die Einführung von digitalen Technologien unternehmensweit.
  • Er ist Technologie-Scout und Radar, indem er digitale Innovationen aufspürt, auf ihre Eignung untersucht und Ideen für ihren Einsatz im Unternehmen entwickelt.
  • In diesem Kontext ist der Chief Digital Officer auch Ideenlieferant für neue digitale Geschäftsmodelle.
  • Gegenüber der Geschäftsführung ist er der Digitalisierungs-Evangelist, der sich für eine kontinuierliche Verbesserung der digitalen Kompetenz und Ausstattung des Unternehmens einsetzt.
  • Gegenüber der Belegschaft wirbt der Chief Digital Officer um Akzeptanz für neue digitale Lösungen. Er ist Ansprechpartner bei der Auswahl geeigneter Software und sorgt für das Onboarding der Mitarbeiter, damit diese mit neuen digitalen Lösungen und Prozessen umgehen können und die Digitalisierung ihrer Arbeitswelt

Aufgaben des Chief Data Officer

Der Chief Data Officer arbeitet im Spannungsfeld zwischen Datenmanagement und Datenanalyse.

Heute fallen in Unternehmen große Mengen Daten an: Rohdaten, digitale Datenströme, IoT-Daten, Masterdaten, Content, Protokolle, Bilder, Dokumente, alle Arten von Dateien usw. Eine Aufgabe des Chief Data Officer ist es, aus diesen Datenmengen verwertbare, vernetzte Informationen zu machen. Der digitale Wandel in Unternehmen bringt es mit sich, dass Daten zu einem wertvollen Asset werden.

Studien gehen davon aus, dass Anfang der 2020er Jahre rund 50 Prozent der globalen Wertschöpfung aus Daten generiert wird. Dennoch liegen vielerorts wertvolle Daten in separaten „Silos“, die ihre Nutzung untergraben.

Mit der Hilfe von ERP-Anwendungen, die eine einheitliche, vernetzte Datenbasis im Unternehmen bereitstellen, kann der Chief Data Officer diesen Schatz heben und die Basis für eine produktive Nutzung von Informationen schaffen.

Die Aufgaben des Chief Data Officer können wie folgt skizziert werden:

  • Er ist verantwortlich für das Enterprise Information Management.
  • Er gewährleistet die Einhaltung von Datenschutzgesetzen und die Datensicherheit.
  • Er achtet auf Transparenz und durchgängige Nutzung von Daten.
  • Er sorgt dafür, dass Schnittstellen Daten in strukturierter Form weiterreichen.
  • Er unterstützt die Digitalisierung der Arbeitswelt im Unternehmen durch eine optimale Datenbereitstellung und Datenorganisation.
  • Im Innenverhältnis, gegenüber den Mitarbeitern sowie im Außenverhältnis gegenüber Kunden, Lieferanten und Partnern achtet er auf angemessene Regelungen für den Datenzugriff.

In manchen Unternehmen ist der Chief Data Officer auch für die Analysefähigkeit der Daten zuständig. Analytics ist ein Zukunftsthema – es bedeutet die Schaffung von Mehrwert aus Daten. Andere Unternehmen richten dafür eine eigene Rolle ein: den Chief Analytics Officer.

Unterschiede und Überschneidungen

Während der Chief Digital Officer den digitalen Wandel im Unternehmen orchestriert, gewährleistet der Chief Data Officer die Compliance, Qualität, Sicherheit und „Good Governance“ der Daten im Unternehmen. Unter Umständen ist er auch für die Informationsstrategie und Business Analytics verantwortlich – soweit diese Rolle nicht einem Chief Analytics Officer übertragen wird.

Die Aufgaben des Chief Data Officer sind mithin technischer als die eines Chief Digital Officer. Er arbeitet eng mit Systemadministratoren und Entwicklern zusammen, um Compliance-Probleme zu lösen sowie Datenstrukturen und Datenflüsse mitzubestimmen.

Der Chief Digital Officer ist dagegen für die Entwicklung und Umsetzung von Digitalisierungsstrategien zuständig. Beide sollten sich eng abstimmen, wenn es um die Auswahl einer geeigneten Business Software geht. Das gilt in besonderem Maße für die ERP-Auswahl, denn in einem ERP-System laufen im Idealfall alle Daten im Unternehmen zusammen.

Beiden gemeinsam kommt die Aufgabe zu, aus Informationen und technologischen Innovationen Unternehmenswert zu generieren.

Notwendige Kompetenzen und Fähigkeiten

Der Chief Digital Officer sollte kommunikationsstark sein. Er sollte in der Lage sein, eine Vision und Strategie für den digitalen Wandel zu entwickeln und zu artikulieren. Um die digitale Transformation anzuführen, benötigt er Durchsetzungskraft und Empathie. Auch das Change Management sollte er beherrschen.

Häufig kommt der Chief Digital Officer aus dem Umfeld von Marketing, Social Media oder eCommerce. Auf jeden Fall sollte er ein hohes Interesse und viel Neugier für technische Neuerungen mitbringen.

Der Chief Data Officer benötigt ebenfalls Kompetenzen im Change Management und gute Kommunikationsfähigkeiten. Darüber hinaus sollte er ein tiefgehendes Wissen über Enterprise Information Management und Unternehmensprozesse mitbringen. Zuvor hatte er Funktionen im Datenmanagement, der Datenanalyse, dem Finanzbereich oder dem Controlling. Nicht selten übernehmen auch Datenschutz-Spezialisten die Aufgabe eines Chief Data Officer.

Bedeutung für die Digitalisierung

Die Zusammenarbeit von Chief Digital Officer und Chief Data Officer bietet Unternehmen die Möglichkeit, die datengetriebene digitale Transformation zu orchestrieren. Beide Rollen sind darauf ausgerichtet, die Zukunft des Unternehmens zu sichern und zu gestalten, indem sie die richtigen Technologien zur richtigen Zeit im richtigen Kontext einführen, um den Digitalisierungs-Wettbewerb zu gewinnen.

Der digitale Wandel im Unternehmen verläuft in zwei Phasen. In der ersten Phase geht es um Kundenprozesse und digitale Datenströme innerhalb des Unternehmens und über dessen Grenzen hinaus. Die zweite Phase ist wohl noch gewinnbringender, hier geht es um die Digitalisierung von Fulfillment, Lieferketten, Fertigung – Stichwort IoT – und alle weiteren Aktivitäten. Erst wenn diese Phase geschafft ist, dann ist die digitale Transformation vollständig.

Auswahl und Einsatz von Unternehmenssoftware

Aus allen diesen Überlegungen wird deutlich, dass Chief Digital Officer und Chief Data Officer eine zentrale Rolle bei der Auswahl von Business Software spielen. Die Bedeutung einer konsistenten unternehmensweiten Datenbasis wurde bereits angesprochen. Eine solche Datenbasis kann nur eine ERP-Software bereitstellen.

Das ERP-System sollte die Prozesse im Unternehmen durchgängig unterstützen. Es sollte außerdem:

  • erweiterungsfähig sein, damit über Schnittstellen Speziallösungen angebunden werden können.
  • anpassungsfähig sein, um die individuellen Anforderungen Ihres Unternehmens optimal abbilden zu können.
  • sicher sein, damit alle Compliance-Erfordernisse abgedeckt werden.
  • skalierbar sein, um Wachstum und neue digitale Geschäftsmodelle zu unterstützen.
  • ergonomisch sein, damit die Mitarbeiter es akzeptieren.

Chief Digital Officer und Chief Data Officer sind die Spezialisten, die ihren Kollegen in den verschiedenen Bereichen helfen, die richtigen Software-Lösungen zu finden – damit der digitale Wandel Ihr Unternehmen produktiver und wertvoller gestaltet.

 

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