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Business Intelligence und ERP: In Zeiten von Big Data & Smart Factory ein Muss

In immer dynamischer und globaler werdenden Märkten müssen möglichst schnell die richtigen Entscheidungen getroffen werden. Nur solche Unternehmen, die Big Data strategisch nutzen, interpretieren und anschließend in wertvolle Informationen verwandeln, können langfristig überhaupt noch Wettbewerbsvorteile erzielen. Zumal bis zum Jahr 2050 rund 50 Milliarden Geräte im Internet of Things vernetzt sein werden.

Getrieben vom exponentiell wachsenden Datenvolumen in digitalisierten Unternehmen steigt auch die Nachfrage nach Tools, die dieser Datenflut Herr werden können. Das – derzeit noch häufig ungenutzte – Potenzial der eigenen Daten kann mit moderner Business Intelligence (BI) Software in Kombination mit ERP ideal ausgenutzt werden

 

 


Was ist Business Intelligence?

Business Intelligence ermöglicht es, fundierte Entscheidungen auf der Basis von topaktuellen Daten zu treffen. Ziel ist es deshalb nicht nur, das eigene Unternehmen, sondern den kompletten Markt inklusive der eigenen Wettbewerber transparenter zu machen. Letztlich sollen Prozesse optimiert und so die Wertschöpfung gesteigert werden.

In modernen Unternehmen geht Business Intelligence mittlerweile weit über Finanzen, Management und Unternehmenssteuerung hinaus. Praktisch alle Unternehmensbereiche profitieren von den vielfältigen Möglichkeiten von Business Intelligence. Ein gutes Beispiel hierfür sind Marketing und Vertrieb:

  • Kunden und Interessenten können exakt analysiert und anschließend nach verschiedenen Kriterien segmentiert werden. So ist es möglich, Kampagnen und andere Maßnahmen deutlich zielgruppenorientierter zu planen.
  • Dank enormer Markt- und Wettbewerbskenntnisse werden dynamische Preisanpassungen stark vereinfacht.
  • Ladenhüter können per Mausklick identifiziert werden.

Im Einkauf können beispielsweise Lieferketten durch die Evaluierung der Lieferantenleistung kontinuierlich optimiert werden. Auch im Produktionsprozess erkennen Unternehmen Engpässe und Hindernisse schneller. Reklamationen und Serviceleistungen lassen sich mit der Datenbasis analysieren und die Ergebnisse fließen wiederum direkt in die Verbesserung der Produktqualität ein. Kurzum: Moderne BI setzt überall im Unternehmen an – und hilft auch überall.

Hilfreich ist dabei auch die Visualisierung der Daten. Sie unterstützt das analytische Denken der Entscheidungsträger enorm, was insbesondere gegenüber klassischem Reporting in Tabellenform ein großer Vorteil ist. So lassen sich in Grafiken Trends und Ausreißer bereits auf einen Blick erkennen.


Business Intelligence und ERP – eine perfekte Symbiose

Das „Ansammeln“ der Daten allein hilft Unternehmen jedoch noch nicht. Mit einer professionellen Verwaltung und Speicherung der Informationen ist es also noch nicht getan. Big Data muss in einen echten Mehrwert verwandelt werden, damit Vorteile gegenüber dem Wettbewerb entstehen. Dazu ist es wichtig, das eigene Unternehmen stetig zu analysieren:

  • Wie ist unser aktueller Status Quo?
  • Was hat zur aktuellen Situation geführt?
  • Sind (Gegen-)Maßnahmen notwendig? Wenn ja, welche sind dies?

ERP Software scheint die prädestinierte Antwort auf diese Fragen zu sein – beziehungsweise liefern zu können. Denn hier werden die Unternehmensdaten zentral gesammelt. Mit Hilfe spezieller ERP Tools für BI können diese Daten jetzt intelligent interpretiert und visualisiert werden.

Business Intelligence und ERP


Was lässt sich mit Business Intelligence analysieren?

Abteilungsleiter, Manager und andere Entscheidungsträger benötigen eine fundierte Datenbasis, um Chancen und Risiken zeitnah zu erkennen. Und um anschließend auf Marktveränderungen reagieren zu können. Der große Teil dieser Daten steht bereits in der ERP-Software zur Verfügung. Es bedarf allerdings eines Werkzeugs, um aus der großen Datenflut diejenigen Informationen zu filtern und zu sortieren, die wirklich relevant sind. Zudem müssen sie entsprechend aufbereitet werden, damit wirklich direkte Handlungsanweisungen abgeleitet werden können.

Typische Analyse-Bereiche von Business Intelligence und ERP sind beispielsweise:

  • Controlling: KPIs wie Umsatz, Liquidität und Rentabilität, Deckungsbeitragsanalysen
  • Produktion: Auslastung der Anlagen, Auswertungen für das Qualitätsmanagement
  • Vertrieb: Analyse der Verkäufer nach Segmenten, Analyse von Produkt- und Kundenpotenzialen
  • Einkauf: Analyse von Beschaffungskosten, Bewertung von Lieferanten, Management der Konditionen
  • Logistik: Lagerumschlagshäufigkeit, Frachtkostenanalyse, Lagerbestandsanalysen, Termintreue
  • Marketing: Markt- und Wettbewerbsanalyse, Kampagnenauswertung und -planung

Wie groß der Bedarf an dieser Datenanalyse vor allem im Mittelstand ist, zeigt eine Studie der Aberdeen Group („Analytical execution for today’s midsize enterprise“) aus dem Jahr 2015. So gingen schon damals 47 Prozent der Mittelständler davon aus, dass viele Entscheidungen auf Basis unvollständiger oder gar fehlerhafter Informationen getroffen werden. Ganze 90 Prozent der Entscheidungsträger haben relevante Informationen nicht zur Hand, wenn sie benötigt werden. Und gut ein Viertel der mittelständischen Unternehmen kann sich kein klares Bild über das eigene Business verschaffen, weil die Daten zu fragmentiert und verstreut sind.

 


Wie beeinflusst Big Data BI?

Business Intelligence als solche gibt es bereits seit etlichen Jahren beziehungsweise Jahrzehnten. Durch „Big Data“ verändert sich BI derzeit aber rasant. Unternehmen verfügen über Millionen oder gar Milliarden von Datensätzen, die sich nicht mehr einfach überschauen lassen. Neue BI-Software kann daher auch mit dem Begriff „Data Discovery“ (Datenentdeckung) beschrieben werden. Intuitiv, einfach und visuell unterstützt sollen bestimmte Datenmuster und Auffälligkeiten erkannt werden.

Ziel ist es in erster Linie, ein besseres Datenverständnis in einem deutlich erweiterten Anwenderkreis zu realisieren. Dabei zeigen die Werkzeuge in der riesigen Datenmenge nicht nur aktuelle Probleme oder Schwierigkeiten auf. Sie machen auch Zukunftsprognosen einfacher und können spezifische Fragestellungen durch vertiefende Analysen beantworten. Die hierfür benötigte Performance der modernen BI-Lösungen wird meist über die In-Memory-Technologie erleichtert.

Ein weiterer, wichtiger Aspekt im Zusammenhang mit BI und Big Data ist die Cloud. Unternehmen gehen immer mehr dazu über, ihre Daten in der Cloud zu speichern. Schon heute ist abzusehen, dass künftige Analysen dieser Informationen auch in der Cloud stattfinden werden.

Damit diese Cloud-Daten jederzeit und überall verfügbar sind, werden sogenannte Cloud-Data-Warehouses immer stärker genutzt. Zwar wird es lokale und hybride Lösungen auch in der Zukunft geben, doch Cloud-BI ist deutlich besser skalierbar – gerade im Zusammenhang mit Big Data ein enormer Vorteil. Der Trend zur Cloud wird durch die hohe Nachfrage nach mobilen Zugängen zu BI-Tools weiter verstärkt. Dadurch sind wichtige Informationen unabhängig vom Ort und der Zeit verfügbar.

 

Fazit: Business Intelligence und ERP leiten wichtige Informationen aus Big Data ab

In Unternehmen gibt es immer mehr Daten. Nur wer diese zentral sammelt und anschließend sinnvoll interpretiert, kann langfristig noch Wettbewerbsvorteile erzielen. ERP-Lösungen mit angebundenen BI-Tools ermöglichen genau das: Abteilungsübergreifend lassen sich visualisierte, übersichtliche Analysen verschiedenster Informationen durchführen. Auf einen Blick erhalten Abteilungsleiter, Management und Co. so eine fundierte Basis für wichtige (strategische) Entscheidungen. 

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